Mittwoch, 14. April 2010

Wikipedia Infos: Zecken

Die Zecken (Ixodida) sind eine Überfamilie innerhalb der Milben (Acari) mit lederartig dehnbarer Haut und gehören zur Klasse der Spinnentiere. Sie werden hier den parasitischen Milben der Unterordnung Parasitiformes (Anactinotrichida) zugeordnet. Unter den Zecken finden sich die größten Milbenarten. Die meisten Arten sind Ektoparasiten (sie dringen nicht in das Wirtsinnere ein) an Wirbeltieren. Als Wirte dienen Vögel, Reptilien und Säugetiere (Nager, Fledermäuse, Hundeartige, Paarhufer). Anmerkung des Wikiblogwebmasters: Zum entfernen der Zecken eignen sich: Zeckenkarte und Zeckenzangen. Viele Zeckenarten gehören dadurch zu bedeutenden Krankheitsüberträgern. Weltweit gibt es etwa 900 Zeckenarten (Stand 2004).

Hat eine Zecke zugestochen und sich festgesaugt, entfernt man sie am besten mit einer Zeckenzange.

Verbreitung

Der Gemeine Holzbock ist in Europa die häufigste Zeckenart. Schildzecken kommen weltweit auch in den gemäßigten Klimazonen vor. Lederzecken sind auf die Tropen und Subtropen beschränkt – mit Ausnahme der Taubenzecke Argas reflexus, die auch in Mitteleuropa auf Dachböden und gelegentlich in Ställen ähnlich warme Lebensbedingungen vorfinden kann.

Aufenthaltsorte

Größenvergleich einer männlichen Zecke mit einem Streichholzkopf

Schildzecken bevorzugen hohe Luftfeuchtigkeit und relative Wärme. Deshalb halten sie sich vornehmlich im Gestrüpp, in hohen Gräsern und Farnen oder im Unterholz auf (bis ca. 1,5 m Höhe). Sie halten sich meist in einer Höhe auf, die der Größe des potentiellen Wirtes entspricht. Dort werden sie abgestreift, wenn sich der potentielle Wirt durch das Gras bewegt. Die weit verbreitete Ansicht, dass sich Zecken von Bäumen herabfallen lassen, trifft dagegen in der Regel nicht zu. Daneben suchen Zecken sich natürlich auch die Aufenthaltsorte aus, an denen ihre natürlichen Wirte besonders häufig vorkommen.

Lederzecken hingegen leben oft in der Nähe ihrer Wirte und bevorzugen eher trockenere dunkle Unterschlupfe. Besonders gut geeignete Bedingungen bieten unter all diesen Gesichtspunkten Waldränder und Waldlichtungen mit hochgewachsenen Gräsern, Feuchtwiesen und Bachränder mit gleichartigem Bewuchs und weiterhin Laub- oder Mischwald mit grasigem oder krautigem Unterwuchs. Allerdings sind Zecken durchaus auch in Gärten und Parks anzutreffen.
Cheliceren des Gemeinen Holzbocks (Ixodes ricinus)
Hirschzecke (Ixodes scapularis)
männliche Zecke
etwas vollgesogene Zecke
Vollgesogene Zecke (von unten)
Zecke von unten
Saugende Hirschzecke an menschlichem Bein
Wanderröte als Spätfolge eines Zeckenstichs mit Borrelioseinfektion

Ihre Aktivitäten entfalten sie normalerweise von März bis Oktober, doch können sich wetterabhängig auch Abweichungen davon ergeben. Im Freien sind Zecken während der Winterperiode nicht aktiv und sehr viele von ihnen überleben diese Jahreszeit nicht. Ihre Lebensspanne beträgt zwischen zwei und fünf Jahren.

Merkmale

Adulte Zecken besitzen acht Beine, die Larven nur sechs. Sie sind die größten Vertreter der Milben und können als adultes Tier bis zu 4 mm groß werden. Die Schildzecken haben einen verhärteten Chitinpanzer (Scutum) auf dem Hinterteil.

Mundwerkzeuge

Die Zecke ritzt mit ihren paarig angelegten sogenannten Cheliceren die Haut ein und schiebt das Hypostom (Stechapparat) in die Wunde. Dieser ist symmetrisch mit Widerhaken besetzt. Damit bohren sie sich jedoch nur oberflächlich in die Haut ein und „lecken“ dann das austretende Blut beziehungsweise die Lymphe. Zecken dringen also meist nicht bis zu den Kapillaren vor. Dieser Vorgang wird umgangssprachlich als „Zeckenbiss“ bezeichnet, korrekt ist jedoch „Zeckenstich“.

Saugvorgang

Ähnlich wie blutsaugende Insekten geben auch Zecken beim Zeckenstich vor Beginn der Nahrungsaufnahme ein Sekret (Speichel) ab, das bei ihnen allerdings mehrere wichtige Komponenten enthält.

1. Einen Gerinnungshemmer, der eine Verstopfung der Proboscis verhindert und den Blutfluss hin zur Einstichstelle steigert.
2. Eine Art Klebstoff, der die Mundwerkzeuge (Proboscis) fest in der Haut verankert.
3. Ein Betäubungsmittel, das die Einstichstelle unempfindlich macht. Diese Komponente ist sehr wichtig, da Zecken im Vergleich zu Stechmücken einen wesentlich größeren und gröberen Stechrüssel besitzen und außerdem sehr viel länger, manchmal mehrere Tage, an ihrem Nahrungsopfer Blut saugen, das davon selbstverständlich nichts bemerken soll.
4. Einen entzündungshemmenden Wirkstoff. Dieser soll eine Stimulation der körpereigenen Immunabwehr an der Einstichstelle vermeiden.

Nach einer ausgedehnten Blutmahlzeit erreichen vor allem weibliche Zecken eine Größe von bis zu 3 cm.

Verhalten

Sowohl die männlichen wie weiblichen Zecken sind Blutsauger. Bei den Männchen dauert eine Blutmahlzeit in der Regel nur wenige Tage, da sie nur für ihre eigene Ernährung Blut benötigen. Die Weibchen sind nicht nur zur eigenen Ernährung auf Blut angewiesen, sondern auch zur Eibildung und brauchen daher eine wesentlich größere Blutmenge. Ihre Blutmahlzeit kann ungestört sogar bis zu zwei Wochen andauern.

Zum Auffinden des Nahrungsopfers ist den Zecken ihr Haller-Organ behilflich. Dieser grubenförmige Chemorezeptor, der mit Sinnesborsten ausgestattet ist, befindet sich am letzten Beinelement (Tarse Nummer 23) des ersten Beinpaares und kann Stoffe wie Ammoniak, Kohlendioxid, Milchsäure und vor allem Buttersäure erkennen, die von den jeweiligen Wirtstieren durch Atem und Schweiß abgegeben werden. In der Lauerstellung (das vordere Beinpaar wird leicht schwenkend nach vorne gestreckt, mit den hinteren drei Beinpaaren umklammern sie ihren Ansitz) wird dieses Organ vorgestreckt, damit die Zecken die Sinnesreize besser empfangen können. Die wartenden Zecken wechseln sofort von der Wartestellung (die eingefalteten Vorderbeine liegen nahe am Körper) in die Lauerstellung, wenn sie durch Geruchsreize, Lichtveränderung – besonders von hell zu dunkel – oder durch Vibrationen bemerken, dass sich möglicherweise ein Wirt nähert. Sie hängen sich anschließend an alles, was ihren jeweiligen Aufenthaltsort streift und krabbeln dann oft bei Tier und Menschen bis zu mehreren Stunden lang am Körper umher, bis sie eine passende Einstichstelle gefunden haben. Zecken sind dabei sehr wählerisch und bevorzugen etwas feuchte, warme und gut durchblutete, dünne Haut. Beim Menschen sind besonders die Kniekehlen, der Haaransatz, die Leistenbeuge und die feine Haut hinter den Ohren ein beliebtes Ziel.

Nach Beendigung der Blutmahlzeit lassen sie sich von ihrem Wirt abfallen und die Weibchen suchen anschließend eine geschützte Stelle am Boden, um alsbald Eier abzulegen. Eine Eiablage kann mehrere Tage dauern, wobei etwa alle zehn Minuten ein Ei abgelegt wird. Nachdem ein solches aus der Bauchöffnung ausgetreten ist, wird es mit den Mundwerkzeugen an einer Drüse vorbeigeführt und dabei mit einer Schutzschicht versehen, die das frische Ei vor dem Vertrocknen schützt. Bei einer Eiablage werden insgesamt etwa 2.000 Eier produziert, anschließend verendet das Weibchen.

Lebenszyklus

Die Argasidae (Lederzecken) haben bis zu acht gleiche Nymphenstadien. Jede Nymphe ist auf Blut eines Wirtes angewiesen, jedoch wechseln sie häufig zwischen verschieden großen Wirten (Maus, Katze, Mensch). Schildzecken durchlaufen nach dem Schlüpfen stets drei Entwicklungsstadien: Larve, Nymphe (beide geschlechtslos) und Adulte (die erwachsenen Männchen und Weibchen). Lederzecken können mehrere Nymphenstadien durchlaufen, dabei kann jeweils ein Wirtswechsel stattfinden.

Bei den Ixodidae (Schildzecken) kommt nur ein Nymphenstadium vor. Nachdem die Eier in Paketen zu je etwa 2.000 Stück zumeist an verschiedenen geschützten Stellen wie zum Beispiel den Unterseiten von Grashalmen abgelegt wurden, schlüpft aus einem solchen Ei die sechsbeinige Larve. Diese sucht sich schon nach wenigen Tagen einen geeigneten Zwischenwirt (Nagetier), saugt sich dort fest und nimmt innerhalb von zwei bis drei Tagen Blut auf. Nach dem Saugen lässt sie sich abfallen und häutet sich nach einigen Monaten am Ende ihrer Entwicklung zur ersten achtbeinigen, rund 1,5 bis 2 mm großen Nymphe. Diese sucht sich nun abermals einen größeren Wirt (zweiter Zwischenwirt – Katze) und saugt dort ebenfalls Blut. Die Mehrzahl der Nymphen, die sich im Sommer oder Herbst gehäutet haben, suchen jedoch nicht sofort einen neuen Wirt für eine Blutmahlzeit, sondern treten zunächst bis zum nächsten Frühjahr in ein Ruhestadium ein. Erst nach dieser Pause suchen sie sich einen Wirt zur Sättigung und anschließend findet eine weitere Häutung zur zweiten Nymphe (Lederzecken) oder zum adulten Tier (Schildzecken) statt. Das ausgewachsene Tier befällt danach den Endwirt (Mensch, Rind), lässt sich nach dieser letzten Blutmahlzeit fallen und sucht darauf einen Partner auf, um sich zu paaren. Das Weibchen legt kurz darauf bis zu 3.000 Eier auf Grashalmen ab. Die männlichen Zecken sterben nach der Begattung, die Weibchen erst nach der Eiablage.

Zecken als Krankheitsüberträger

Zecken übertragen aufgrund ihrer Lebensweise häufig Krankheitserreger zwischen den Wirten, ohne jedoch selbst erkrankt zu sein. Es handelt sich dabei um mehr Arten von Krankheitserregern als bei jeder anderen parasitischen Tiergruppe. Da regelmäßig auch Menschen durch Erkrankungen wie Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Babesiose, Ehrlichiose oder Rickettsiosen betroffen sind, ist ein Zeckenstich eine Verletzung, mit der keineswegs leichtfertig umgegangen werden sollte. Wichtigste Überträger in Mitteleuropa sind die Arten der Gattung Ixodes mit der häufigsten einheimischen Art, dem Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus), daneben auch die Gattungen Rhipicephalus, Dermacentor, Haemaphysalis, Amblyomma und aus der Familie der Lederzecken die Gattungen Argas und Ornithodorus.

Für weitere ausführliche Informationen diesbezüglich siehe Zeckenstich.

Natürliche Feinde

Als natürliche Feinde der Zecken sind bisher festgestellt worden:

* extrem kalte Winter (< −20 °C)
* einige Pilzarten (zum Beispiel Metarhizium anisopliae)
* Fadenwürmer (Nematoden), von denen sie befallen werden können. Ein solcher Befall ist für die Zecke tödlich.
* Vogelarten, die gerne Zecken fressen.
* kleine, parasitische Wespen wie beispielsweise die Erzwespe Ixodiphagus hookeri. Diese Wespen legen ihre Eier in die Zecken und aus diesen schlüpfen dann die Wespenlarven, welche die Zecken von innen her auffressen und damit töten.
* Im südlichen Afrika wurde auch beobachtet, dass Sumpfschildkröten Nashörner von diesen Parasiten befreien.

Unter Fachleuten wird diskutiert, bestimmte natürliche Feinde der Zecken, wie zum Beispiel die Wespen, im Freiland auszubringen und damit die Zeckenpopulation zu reduzieren.

Systematik

Zecken werden in drei Familien eingeteilt und es gibt insgesamt weltweit mehr als 850 Arten.

* Lederzecken (Argasidae)
o Argas
+ Taubenzecke (Argas reflexus)
o Ornithodorus (auch: Ornothodoros)
o Nothoaspis
o Otobius
+ Ohrenzecke (Otobius megnini)
* Schildzecken (Ixodidae)
o Ixodes
+ Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)
+ Hirschzecke (Ixodes scapularis)
+ Igelzecke (Ixodes hexagonus)
+ Fuchszecke (Ixodes canisuga)
+ Ixodes persulcatus
o Rhipicephalus
+ Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
o Buntzecken (Dermacentor)
+ Schafzecke (Dermacentor marginatus)
+ Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
+ Amerikanische Hundezecke (Dermacentor variabilis)
o Haemaphysalis
+ Reliktzecke (Haemaphysalis concinna)
o Hyalomma
o Amblyomma
+ Amblyomma americanum, „Lone Star Tick“
o Margaropus
* Nuttalliellidae
o Nuttalliella
+ Nuttalliella namaqua Bedford - einzige bekannte Art dieser Familie.

Weitere Infos zum Thema Zecken gibt es beim Deutschen Grünen Kreuz oder beim Robert Koch Institut.

Freitag, 22. Januar 2010

Wikipedia Informationen: Filz

Filz ist ein textiles Flächengebilde aus einem ungeordneten, nur schwer zu trennendem Fasergut. Es handelt sich bei Filz also um eine nicht gewebte Textilie. Werden fertige Gewebe (z.B. Loden) verfilzt, spricht man von Walkstoffen. Aus Chemiefasern und theoretisch auch aus Pflanzenfasern entsteht Filz durch trockene Vernadelung (Nadelfilz) oder durch Verfestigung mit unter hohem Druck aus einem Düsenbalken austretenden Wasserstrahlen.

Filz aus Wolle ist ein Walk- oder Pressfilz. Die gereinigte, gekämmte und bis zum Vlies aufbereitete und eventuell gefärbte Rohwolle oder Fasern werden durch eine meist mechanische Bearbeitung (Filzen und Walken) in einen festen Zusammenhalt gebracht. Die einzelnen Fasern sind dabei miteinander ungeordnet verschlungen. Tierische Haare haben eine schuppenförmige Oberfläche, deren mikroskopisch kleine Plättchen sich beim Filzen dauerhaft ineinander verhaken.

Geschichte

Archäologische Funde, die den Filzgebrauch belegen, datieren in die Jungsteinzeit. Bei den Funden handelt es sich um Reste, die als gepresste Tierhaare identifizierbar waren. Dass gefilzte Gegenstände noch älteren Datums kaum auffindbar sein werden, liegt an der guten Kompostierbarkeit des Materials. Es gibt jedoch Ausgrabungsstätten im asiatischen Raum, die gut erhaltenen Filz zu Tage förderten. Obwohl etwas jünger, lässt sich anhand dieser Funde das Wissen über das Material ableiten. Wissenschaftliche Schätzungen gehen davon aus, dass die Kenntnis über die Herstellung von Filz mindestens auf ca. 8000 v. Chr. (mittlere Steinzeit „Mesolithikum“) anzusetzen ist.

Herstellungsmethoden

Nassfilzen (laut DIN 61210 unter dem Begriff Walkfilze zusammengefasst) des ungebundenen Vlieses mit warmem Wasser (Dampf) und Seife (alkalische Filzhilfe) ist die traditionelle, handwerkliche Verarbeitung der Wolle oder von Tierhaaren. In Kombination mit warmem Wasser und Seife stellen sich die Schuppen in der obersten Schuppenschicht der Haare (Cuticula) auf. Gleichzeitig durchgeführtes Walken bewirkt ein gegenseitiges Durchdringen der einzelnen Fasern. Die aufgestellten Schuppen verkeilen sich so stark ineinander, dass sie nicht mehr zu lösen sind. Das Werkstück schrumpft dabei stark und es ergibt sich ein festes textiles Flächengebilde. Die endgültige Form kann dabei nahtlos aus einem Stück herausgearbeitet werden. Da Walkfilze aus tierischen Fasern, zum Teil unter Beimischung von Zellwolle, besteht, handelt es sich dabei um ein Naturprodukt, das biologisch abbaubar ist.

Beim Trockenfilzen wird die trockene Wolle mit Hilfe spezieller Filznadeln in eine Form gebracht. Diese Methode ist der Vorläufer des Vernadelns mit einem Nadelbalken. Nadelfilz wird mechanisch mit zahlreichen Nadeln mit Widerhaken hergestellt. Hierbei sind die Widerhaken umgekehrt wie bei einer Harpune angeordnet, so dass die Fasern in den Filz gedrückt werden und die Nadel leicht wieder herausgeht. Durch wiederholtes Einstechen werden die Fasern miteinander verschlungen und eventuell anschließend chemisch oder mit Wasserdampf nachbehandelt. Solche Nadelvliesstoffe lassen sich nicht nur aus Wolle, sondern aus praktisch allen anderen Fasern herstellen. Nadelfilz ist der heute übliche industriell hergestellte Filz. Außerdem ist noch das Verhaken mit einem gepulsten Wasserstrahl oder mit einem Bindemittel möglich. Hier können auch Fasern ohne Schuppenstruktur eingesetzt werden (z. B.: Polyamid, Polyester).

Die kunsthandwerkliche Tradition des Filzens wird in jüngerer Zeit von vielen Menschen und Kleinbetrieben wieder entdeckt. Dabei entsteht eine Gebrauchskunst, die vor allem robuste und wärmende Kleidungsstücke (z. B. Schals, Jacken, Westen, Hüte, Hausschuhe und Pantoffel) umfasst, aber auch figürliche Arbeiten einschließt.

Eigenschaften von Filz

* temperaturbeständig
* nicht brennbar (materialabhängig)
* schallhemmend
* kältehemmend
* wärmend
* feuchtigkeitsabweisend

Anwendungsgebiete

* Kleidungsstücke
o Filzhut, Qeleshe
o Pantoffel
o Filzstiefel
o Janker (österreichische Tracht, ähnlich einem Sakko)
* Technik
o Dichtungen (z. B.: Wälzlager, Filzringe und Filzstreifen laut DIN5419)
o abreinigbare Filtermedien zur Gasfiltration (meist oberflächenbehandelte Nadelfilze)
o Öler
o Abstreifer beim Stahl- und Aluminium-Kaltwalzen
o Klaviere und Musikinstrumente
o Geräuschdämmung
o Trockenfilze bei der Papierherstellung
o Gleitschicht
o Stuhlbeingleiter
* Zeitgenössische Kunst, etwa Joseph Beuys und Robert Morris
* Dreadlocks
* Wohnaccessoires
o Tischsets, Tischläufer, Vorhänge, Sitzauflagen, Teppiche
* Naturfaserverstärkte Kunststoffe (Nadelfilz aus Natur- und Polypropylenfasern für Formpressverfahren)

Übertragene Bedeutung

* Unter Filz wird auch verstanden, wenn eine Gruppe von Personen durch (vor allem finanzielle) Abhängigkeiten in einer undurchschaubaren und vielfältigen Weise verknüpft ist (Klüngel, Seilschaft, siehe Korruption). Infolgedessen spricht man auch von einem verfilzten System.
* Bestimmte einheitliche Kleidungsstücke waren früher aus Filz(-stoffen) gefertigt. Daher Filz, als ein die Gesellschaft organisierendes Phänomen.

Mittwoch, 20. Januar 2010

Wikipedia Info: Vitamin C, Ascorbinsäure

Ascorbinsäure ist ein farb- und geruchloser, kristalliner, gut wasserlöslicher Feststoff mit saurem Geschmack. Sie ist eine organische Säure, genauer eine vinyloge Carbonsäure; ihre Salze nennt man Ascorbate. Ascorbinsäure gibt es in vier verschiedenen stereoisomeren Formen, biologische Aktivität weist jedoch nur die L-(+)-Ascorbinsäure auf. Ihre wichtigste Eigenschaft ist ihre physiologische Wirkung als Vitamin; ein Mangel kann sich bei Menschen durch Skorbut manifestieren. Ihr Name leitet sich entsprechend von „a“ (nicht) und dem lateinischem Namen „scorbutus“ für Skorbut ab. Da Ascorbinsäure leicht oxidierbar ist, wirkt sie als Redukton und wird als Antioxidans eingesetzt.

Die L-(+)-Ascorbinsäure und ihre Derivate mit gleicher Wirkung werden unter der Bezeichnung Vitamin C zusammengefasst.[5] Der Sammelbegriff Vitamin C umfasst daher auch Stoffe, die im Körper zu L-(+)-Ascorbinsäure umgesetzt werden können, wie z. B. die Dehydroascorbinsäure (DHA).
Inhaltsverzeichnis

* 1 Geschichte
* 2 Vorkommen
* 3 Herstellung und technische Verwendung
o 3.1 Synthese
* 4 Biologisch-technisches Verfahren
o 4.1 Technische Verwendung
* 5 Chemische Eigenschaften
o 5.1 Struktur
o 5.2 Stereochemie
o 5.3 Acidität
o 5.4 Säurerest
o 5.5 Reduktionsmittel
o 5.6 Stabilität
o 5.7 Nachweis
o 5.8 Gehaltsbestimmung
o 5.9 Dehydroascorbinsäure
* 6 Physiologische Bedeutung
o 6.1 Bedarf
o 6.2 Mangelerscheinungen
o 6.3 Überdosierung
* 7 Stoffwechsel im Detail
o 7.1 Aufnahme mit der Nahrung
o 7.2 Biosynthese
+ 7.2.1 Biosynthese in Wirbeltieren
+ 7.2.2 Ausnahmen
o 7.3 Funktion
+ 7.3.1 Ascorbinsäure als Radikalfänger (Scavenger)
+ 7.3.2 Ascorbinsäure als Cofaktor in Redoxreaktionen
o 7.4 Recycling der Oxidationsprodukte
o 7.5 Abbau
* 8 Literatur
* 9 Weblinks
* 10 Einzelnachweise

Geschichte

Skorbut war bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. im Alten Ägypten als Krankheit bekannt. Auch der griechische Arzt Hippokrates und der römische Autor Plinius berichten darüber.

Bis ins 18. Jahrhundert war Skorbut die häufigste Todesursache auf Seereisen. Im Jahre 1747 untersuchte der englische Schiffsarzt James Lind diese Krankheit. Er nahm zwölf Seeleute, die unter Skorbut litten, und teilte sie in sechs Gruppen zu je zwei Personen. Jeder Gruppe gab er zusätzlich zu den üblichen Nahrungsrationen einen weiteren speziellen Nahrungsmittelzusatz. Im Speziellen: Obstwein, Schwefelsäure, Essig, Gewürze und Kräuter, Seewasser, sowie Orangen und Zitronen. Er stellte fest, dass die Gruppe, welche die Zitrusfrüchte erhielt, eine rasche Besserung zeigte. 1757 veröffentlichte Lind dieses Resultat. Doch erst 1795 ließ die britische Marine die Nahrungsrationen auf See mit Zitronensaft ergänzen. Zusätzlich wurden auch Sauerkraut und Malz zur Skorbutprävention eingesetzt.

Lange Zeit wurde behauptet, dass Skorbut die Folge einer speziellen (bakteriellen) Erkrankung, Vergiftung, mangelnder Hygiene oder Überarbeitung sei. Der Engländer George Budd vermutete bereits 1842, dass in der Nahrung spezielle essentielle Faktoren enthalten sein müssen. Fehlen diese, würden erkennbare Mangelerscheinungen auftreten. Im Jahr 1912 entdeckte der Biochemiker Casimir Funk nach Studien zu der Mangelerkrankung Beri-Beri, dass diese durch das Fehlen einer chemischen Substanz, Thiamin, verursacht wurde. Er prägte dafür das Kunstwort „Vitamin“, eine Zusammensetzung aus vita (Leben) und Amin. Den damals noch unbekannten Faktor, der heutzutage als Vitamin C bekannt ist, nannte er Antiskorbut-Vitamin.

1921 gab der Biochemiker Sylvester Zilva einer Mischung von aus Zitronensaft isolierten Substanzen, die in der Lage war, Skorbut zu heilen, die Bezeichnung Vitamin C.[6] Bereits 1927 gelang es dem ungarischen Wissenschaftler Albert von Szent-Györgyi Nagyrapolt, Vitamin C aus der Nebenniere, Orangensaft bzw. Weißkohl zu isolieren. Die so isolierte Ascorbinsäure sandte er Zilva zu, der nach Analyse fälschlicherweise jene aber nicht als Vitamin C erkannte. Durch diesen Fehler verzögerte sich die Identifikation von Ascorbinsäure als Vitamin C um mehrere Jahre. In den 1920er Jahren verfehlten auch andere, wie z. B. der Wissenschaftler Karl Paul Link oder Oberst Edward B. Vedder, den Nachweis dafür, dass Ascorbinsäure Skorbut heilen kann und das postulierte Vitamin C ist.

Zwischen 1928 und 1934 gelang es dem ungarischen Wissenschaftler Szent-Györgyi sowie Joseph L. Svirbely und unabhängig davon Charles Glen King mit seinen Mitarbeitern, durch Kristallisationsversuche die für die Heilung von Skorbut verantwortliche Substanz zu isolieren. 1931 isolierten King und Svirbely kristallines Vitamin C aus Zitronensaft und erkannten, dass diese Skorbut heilen kann und physikalischen und chemischen Eigenschaften der damals noch kaum charakterisierten sogenannten Hexuronsäure[7], der heutigen Ascorbinsäure, teilte. Szent-Györgyi wollte diese Säure zunächst „Ignose“ nennen (von ignosco), da sie trotz vieler Wissenslücken mit Hexosen verwandt war. Dieser Name wurde aber nicht akzeptiert. Da aber die Anzahl der Kohlenstoffatome (sechs C-Atome) bekannt war und die Substanz sich wie eine Säure verhält, wurde der Name Hexuronsäure von Szent-Györgyi eingeführt. Svirbely wechselte bald als Mitarbeiter zu Szent-Györgyi, die bewiesen, dass die bisher isolierten Substanzen mit Skorbut heilenden Eigenschaften (Vitamin C) mit denen der Hexuronsäure übereinstimmten. Damit stellte Szent-Györgyi fest, dass diese das lang gesuchte Vitamin C ist.

Die Struktur dieser damals noch Hexuronsäure genannten Verbindung wurde 1933 schließlich durch die Arbeiten von Walter Norman Haworth und dessen damaligen Assistenten Edmund Hirst aufgeklärt. Szent-Györgyi und Haworth änderten den Namen der Hexuronsäure schließlich in L-Ascorbinsäure, der bis heute akzeptiert wird. 1934 gelang Haworth und Tadeus Reichstein erstmalig die Synthese künstlicher L-Ascorbinsäure aus Glucose.[8] Haworth erhielt 1937 für seine Forschungen am Vitamin C den Nobelpreis für Chemie, Szent-Györgyi den für Medizin. Seit 1967 wurde von Linus Pauling die Verwendung hoher Dosen von Ascorbinsäure (er selbst nahm 18 g pro Tag ein) als Vorbeugung gegen Erkältungen und Krebs propagiert, was jedoch umstritten ist (siehe unten).
Sanddorn liefert Vitamin C in hoher Konzentration
Vorkommen

In der Nahrung kommt Vitamin C vor allem in Obst und Gemüse vor, sein Gehalt sinkt jedoch beim Kochen, Trocknen oder Einweichen sowie bei der Lagerhaltung. Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen und Grapefruits enthalten – in reifem Zustand unmittelbar nach der Ernte – viel Vitamin C. Grünkohl hat den höchsten Vitamin-C-Gehalt aller Kohlarten (105–120 mg/100 g verzehrbare Substanz). Rotkraut, Weißkraut und Sauerkraut sind ebenfalls Vitamin-C-Lieferanten. Sauerkraut war lange Zeit in der Seefahrt von Bedeutung, da ein haltbares, an Vitamin C reiches Nahrungsmittel benötigt wurde. Die höchsten natürlichen Vitamin-C-Konzentrationen hat man in Camu-Camu und in der Acerolakirsche gefunden. In Sauerkraut und Kohlgemüse ist Ascorbinsäure in Form von Ascorbigen A und B (C-2-Scatyl-L-ascorbinsäure) gebunden.[9] Wird das Gemüse gekocht, zerfallen die Moleküle in L-Ascorbinsäure und 3-Hydroxyindol, so dass es in gekochtem Zustand mehr Vitamin C enthalten kann als im rohen Zustand. Durch zu langes Kochen wird das Vitamin jedoch zerstört und gelangt verstärkt in das Kochwasser. Viele Gemüsearten enthalten Ascorbinsäure-Oxidase, die insbesondere durch Zerkleinern mit dem Vitamin in Berührung kommt und dieses oxidiert. Das führt z. B. bei Rohkost, die nicht sofort verzehrt wird, zu erheblichen Vitamin-C-Verlusten.

Hier der Vitamin-C-Gehalt einiger Früchte bzw. Gemüse je 100 g, geordnet nach absteigendem Vitamin-C-Gehalt:

* Camu-Camu 2000 mg
* Acerolakirsche 1300–1700 mg
* Hagebutte 1250 mg
* Sanddornbeere 200–800 mg
* Guave 300 mg
* Schwarze Johannisbeere 177 mg[9]
* Petersilie 160 mg
* Grünkohl 105–150 mg
* Rosenkohl 90–150 mg
* Paprika 100 mg
* Brokkoli 115 mg[9]



* Vogelbeere (Ebereschenfrucht) 98 mg
* Spinat 50–90 mg
* Kiwi 80 mg
* Erdbeere 50–80 mg
* Zitrone 53 mg
* Orange (Apfelsine) 50 mg[9]
* Rotkohl 50 mg
* Weißkohl 45 mg
* Mango 39 mg
* Heidelbeere 22 mg



* Ananas 20 mg
* Sauerkraut 20 mg
* Kartoffel 17 mg[9]
* Avocado 13 mg
* Kranbeere 13 mg
* Kulturapfel 12 mg
* Banane 10–12 mg
* Pfirsich 10 mg
* Zwiebel 7 mg
* Kultur-Birne 5 mg

Auch in tierischen Nahrungsmitteln ist manchmal Vitamin C enthalten:

* Rinderleber 33 mg[9]
* Milch 1 mg[9]

Die Angaben dienen nur der Orientierung, die tatsächlichen Werte hängen stark von der Sorte der Pflanze, der Bodenbeschaffenheit, dem Klima während des Wachstums, der Lagerdauer nach Ernte, den Lagerbedingungen sowie der Zubereitung ab.
Herstellung und technische Verwendung
Synthese
Datei:Ascorbinsaeure.jpg
Kristalline Ascorbinsäure

Ascorbinsäure kann aus C5-Zuckern wie L-Xyloson, L-Lyxose, L-Xylose und L-Arabinose synthetisiert werden.

Für die großtechnische Synthese dagegen wird in chemischen Fabriken aus der Ausgangssubstanz D-Glucose über Sorbitol kristalline Ascorbinsäure, Natriumascorbat (E 301), Calciumascorbat (E 302) und Ascorbylmonophosphat hergestellt. Diese sogenannte Reichstein-Synthese (1934) ist bis heute die Grundlage dieser industriellen, chemisch-mikrobiologischen Produktion.
Synthese nach Reichstein

Zur Unterscheidung von diesem synthetisch hergestellten Produkt wird ein mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestelltes Vitamin C international mit GMO-Vitamin C (GMO, genetically manipulated organism: „genetisch veränderter Organismus“) bezeichnet. GMO-Ascorbinsäure ist preiswerter; nach diesem Verfahren wird weltweit der größere Teil hergestellt.
Biologisch-technisches Verfahren

Auch im sogenannten Sonoyama-Verfahren wird Ascorbinsäure aus D-Glucose hergestellt.[10] Dabei wird dieses zunächst durch Erwinia herbicola zu 2,5-Dioxo-D-Gluconsäure oxidiert. Ein zweiter Stamm, Aureobacterium sp., reduziert das Produkt zu 2-Oxo-L-Gulonsäure, welches dann wie bei der Reichstein-Synthese zu L-Ascorbinsäure umgesetzt wird. Es wird versucht, E. herbicola-Stämme gentechnisch so zu verändern, dass diese aus Glucose in einem einstufigen mikrobiellen Verfahren 2-Oxo-L-Gulonsäure herstellen.[11]

Die Jahresproduktion für Ascorbinsäure liegt weltweit bei etwa 80.000 Tonnen (2006).[12] Diese Menge hat sich seit 1999 mehr als verdoppelt (1999: 35.000–40.000 t[13], 2004: >50.000 t[14]). Marktführer war lange Zeit die Schweizer Hoffmann-La Roche (30 % Weltumsatz), gefolgt vom BASF-NPEG Kartell (auch etwa 30 %) und der Firma Merck. 2002 hat Hoffmann-La Roche seine Vitaminsparte für 3,4 Milliarden Schweizer Franken (etwa 2,1 Milliarden Euro) an die holländische Koninklijke DSM verkauft. Ascorbinsäure wird zurzeit hauptsächlich in China produziert.
Technische Verwendung

Ascorbinsäure findet hauptsächlich als Antioxidans Verwendung. Sie wird vielen Lebensmittelprodukten als Konservierungsmittel beziehungsweise Umrötungshilfsmittel unter der Nummer E 300 zugesetzt. Weitere E-Nummern von Ascorbinsäurederivaten sind E 301 (Natriumascorbat), E 302 (Calciumascorbat), E 304a (Ascorbylpalmitat) und E 304b (Ascorbylstearat). Der Ascorbinsäurezusatz zu Mehlen soll das Gashaltevermögen und das Volumen der Teige vergrößern. Dies lässt sich durch die Ausbildung zusätzlicher Disulfidbrücken zwischen den Kleber-Strängen des Teiges erklären. Auch im Pharma-Bereich dient Ascorbinsäure als Antioxidans zur Stabilisierung von Pharmaprodukten.

Wegen seiner reduzierenden Eigenschaft wird Ascorbinsäure auch vereinzelt als Entwicklungssubstanz in photographischen Entwicklern eingesetzt.

Zum Auflösen von Heroinbase vor der Injektion wird oft Ascorbinsäure mit dem Heroin aufgekocht.
Chemische Eigenschaften
Struktur
Endiol-Oxidation
Ascorbic acid H-bonding.svg

Ascorbinsäure enthält mehrere Strukturelemente, die zu ihrem chemischen Verhalten beitragen: eine Lactonstruktur, zwei enolische Hydroxygruppen sowie eine sekundäre und eine primäre Alkoholgruppe. Der Lactonring ist nahezu planar.[15] Die Endiol-Struktur bedingt die reduzierenden (antioxidativen) Eigenschaften der Ascorbinsäure, da Endiole leicht zu Diketonen oxidiert werden können. Das Bild links zeigt dies exemplarisch.

Endiole mit benachbarter Carbonylgruppe nennt man daher auch Reduktone.

Ascorbinsäure bildet zwei intramolekulare Wasserstoffbrückenbindungen, die maßgeblich zur Stabilität und damit zu den chemischen Eigenschaften der Endiol-Struktur beitragen (vgl. auch rechte Abbildung).
Stereochemie
Isomere Formen:
L-Ascorbinsäure (R,S) (1a)
D-Ascorbinsäure (S,R) (1b)
L-Isoascorbinsäure (R,R) (2a) PubChem 6981
D-Isoascorbinsäure (S,S) (2b)

Ascorbinsäure hat zwei asymmetrische Kohlenstoffatome (C4 und C5) und existiert damit in vier verschiedenen stereoisomeren Formen, die optische Aktivität aufweisen:

Die Moleküle L- und D-Ascorbinsäure verhalten sich wie Bild und Spiegelbild zueinander, sie sind Enantiomere, ebenso die L- und die D-Isoascorbinsäure.

L-Ascorbinsäure und D-Isoascorbinsäure sowie D-Ascorbinsäure und L-Isoascorbinsäure sind Epimere, sie unterscheiden sich jeweils in der Konfiguration nur eines C-Atoms. Trotz dieser geringen Unterschiede sind die Stereoisomere der L-Ascorbinsäure im Körper fast alle inaktiv, da die am Stoffwechsel beteiligten Enzyme spezifisch L-Ascorbinsäure erkennen. Lediglich die D-Isoascorbinsäure (E 315) weist eine geringe Wirkung auf.
Acidität [Bearbeiten]
Gleichgewichtsreaktionen von Ascorbinsäure (AscH2). Diese kann sukzessiv Elektronen und Protonen abgeben und schließlich zur oxidierten Form (Asc), der Dehydroascorbinsäure (DHA), gelangen. Diese liegt in wässrigen Lösungen als Monohydrat vor.

Obwohl Ascorbinsäure keine der „klassischen“, sauren funktionellen Gruppen (Carbonsäure, Sulfonsäure, Phosphonsäure, etc.) aufweist, ist sie beträchtlich sauer. Mit einem pKs-Wert von 4,25[15] ist sie sogar stärker sauer als Essigsäure mit pKs = 4,8. Sie liegt damit unter physiologischen Bedingungen als Ascorbat-Anion AscH− vor (vgl. Abbildung).

Dies ist zum einen auf die Endiol-Struktur zurückzuführen. Enole sind bereits deutlich saurer als Alkohole. Zusätzlich wird die Azidität bei Ascorbinsäure durch die zweite enolische OH-Gruppe und durch die benachbarte Carbonylgruppe noch verstärkt. Zum Anderen wird das nach Abspaltung des Protons entstehende Enolat-Anion mittels Keto-Enol-Tautomerie stabilisiert. Die dann bestehende negative Ladung am Sauerstoff wird dabei sowohl über die Doppelbindung zwischen den beiden Kohlenstoffatomen als auch über die Carbonylfunktion delokalisiert, also verteilt und somit stabilisiert.

Strukturell könnte man diese Gruppierung auch als vinyloge Carbonsäure auffassen, d. h. als eine Carbonsäure-Funktion mit „eingeschobener“ C-C-Doppelbindung zwischen Carbonylgruppe und OH-Gruppe.
Strukturelemente ascorbic acid.png

Die andere enolische OH-Gruppe (in den Strukturformeln rechts unten) hat nur schwach saure Eigenschaften (pKs = 11,79[15]), da hier das Anion weniger mesomere Grenzstrukturen zur Stabilisierung ausbilden kann. Nach Abgabe beider Protonen entsteht aus Ascorbinsäure ein Dianion (Asc2−) (vgl. auch Abbildung).

Die intermediäre Form, die durch Abgabe eines Elektrons und eines Protons entsteht (AscH.), ist eine sehr starke Säure (pKs = −0,45).[15] Sie hat aber wegen ihrer Kurzlebigkeit im Metabolismus keine Bedeutung.
Säurerest [Bearbeiten]

Das Säurerest-Ion der Ascorbinsäure nennt sich Ascorbat.[16] Es entsteht durch Übertragung eines Wasserstoffions (H+, Proton) auf ein protonierbares Lösungsmittel, etwa Wasser. Deswegen lautet seine Summenformel C6H7O6−. Die Reaktion ist eine Gleichgewichtsreaktion:

\mathrm{C_6H_8O_6 \ + \ H_2O \ \rightleftharpoons \ C_6H_7O_6^- + H_3O^+}.
Ascorbinsäure reagiert mit Wasser zu Ascorbat und einem Oxonium-Ion.

Reduktionsmittel

Ascorbinsäure ist in wässrigen Lösungen ein starkes Reduktionsmittel. Hierbei kann es über Zwischenstufen zu Dehydroascorbinsäure (DHA) oxidiert werden (vgl. obere Abbildung). Dieser Prozess ist auch reversibel, so können beispielsweise Cystein, Natriumdithionat bzw. andere Thiole DHA zurück zu Ascorbinsäure reduzieren.

In der Reduktions-/Oxidationswirkung liegt die wichtigste Eigenschaft von Vitamin C in biologischen Systemen.
Stabilität

In kristalliner Form ist Ascorbinsäure relativ stabil gegenüber Oxidation durch Luftsauerstoff. In wässriger Lösung geschieht die Zersetzung wesentlich rascher, wobei eine Temperaturerhöhung, Erhöhung des pH-Wertes sowie die Anwesenheit von Schwermetallionen diese beschleunigen. Säuren wie Citronensäure, Oxalsäure oder Metaphosphorsäure sowie Komplexbildner wie 8-Hydroxychinolin wirken stabilisierend.[17] Bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln durch Kochen werden durchschnittlich 30 % der enthaltenen Ascorbinsäure zersetzt.[18] Je nach Art und Dauer von Lagerung oder Zubereitung sind auch Verluste bis zu 100 % möglich.[19]
Nachweis

Um Ascorbinsäure quantitativ nachzuweisen, gibt es zahlreiche colorimetrische Methoden. Normalerweise verwendet man 2,4-Dinitrophenylhydrazin. Ascorbinsäure reagiert mit diesem zu einem Hydrazon, dessen Absorption man messen kann. Darüber hinaus kann 2,2′-Bipyridin zum colorimetrischen Nachweis dienen. Hierbei macht man sich die Reduktionskraft der Ascorbinsäure zunutze, die Fe(III) zu Fe(II) reduziert. Fe(II) bildet dann mit 2,2′-Bipyridin einen farbigen Komplex. Es sind auch einige fluorometrische Nachweismethoden bekannt. Ascorbinsäure lässt sich auch durch Titration mit Tillmans' Reagenz (2,6-Dichlorphenolindophenol, abgekürzt DCPIP) nachweisen, bei der das Reagenz durch die Ascorbinsäure zu einer Leukoverbindung reduziert wird. Dabei ist ein Farbumschlag von tiefblau zu farblos zu beobachten. Diese Methode eignet sich für eine schnelle Bestimmung, die aber an die Genauigkeit oben genannter Wege nicht heranreicht.[15]
Gehaltsbestimmung
Die Gehaltsbestimmung wird im Europäischem Arzneibuch durch redoximetrische Titration mit 0,05-molarer Iodlösung unter Zusatz von Stärke durchgeführt (Iodometrie). Dabei verbraucht ein Mol Ascorbinsäure ein Mol Iod, welches zu farblosem Iodid umgesetzt wird. Eine beginnende dauerhafte Blaufärbung durch Bildung des Iod-Stärke-Komplexes dient der Endpunktbestimmung. Der maßanalytische Faktor beträgt 8,8065 mg Ascorbinsäure / ml 0,05 M Iodlösung.
Dehydroascorbinsäure

L-Dehydroascorbinsäure (englisch dehydro ascorbic acid, DHA) entsteht durch Oxidation von Ascorbinsäure. Im menschlichen Metabolismus kann sie zu L-Ascorbinsäure reduziert werden und damit Vitamin C regenerieren. Dehydroascorbinsäure liegt in wässrigen Lösungen nahezu vollständig als Monohydrat (mono-DHA·H2O) vor. Dabei bildet es einen Bizyklus, was man durch Kernspinresonanzspektroskopie nachgewiesen hat. Möglicherweise kann es noch ein zweites Molekül Wasser aufnehmen, um dann ein Dihydrat auszubilden.[20] Auch Semi-Dehydroascorbinsäure sowie oxidierte Formen veresterter Ascorbinsäuren werden zur Gruppe der Dehydroascorbinsäure gezählt.

Generell wird Vitamin-C in Form von DHA durch Glucosetransporter, hauptsächlich GLUT-1, in die Mitochondrien der Zellen transportiert, da nur sehr wenige Zellen über spezifische Vitamin C-Transporter verfügen.[21] Hierbei sind die meisten dieser Transporter Natriumionen-abhängig. Insbesondere das Gehirn ist auf eine Versorgung von Ascorbinsäure angewiesen, das Vitamin kann jedoch nicht die Blut-Hirnschranke passieren.[22] Dieses Problem wird dadurch umgangen, dass Dehydroascorbinsäure auch durch Glucosetransporter, z. B. GLUT1, durch die Schranke transportiert und in den Gehirnzellen zu Ascorbinsäure reduziert wird.

Es wird davon ausgegangen, dass Ascorbinsäure in Form von DHA intrazellulär transportiert wird. Hierbei soll extrazelluläre Ascorbinsäure zu DHA oxidiert, in die Zelle aufgenommen und dann wieder reduziert werden, da Ascorbinsäure selbst die Zelle nicht verlassen kann.[15]

DHA ist instabiler als L-Ascorbinsäure. Je nach Reaktionsbedingungen (pH-Wert, An- bzw. Abwesenheit von Oxdiationsmitteln wie Glutathion) kann es entweder wieder zurück in Ascorbinsäure umgewandelt werden oder zu Diketogulonsäure (DKG) irreversibel hydrolysieren.[23][24]
Physiologische Bedeutung
Molekülmodell von Vitamin C als Briefmarkenmotiv

Vitamin C ist ein Radikalfänger und hat eine antioxidative Wirkung (es wirkt also als Reduktionsmittel).

Weiterhin stellt Vitamin C ein wichtiges Coenzym für die Prolyl-Hydroxylase dar. Dieses Enzym wird bei der Biosynthese des Proteins (Eiweißes) Kollagen benötigt. Es wandelt integrierte Prolinreste in 4-Hydroxyprolyl-Seitenketten unter Verbrauch von molekularem Sauerstoff um. Hydroxyprolin ist für den stabilen Kollagenaufbau unerlässlich.

Ebenfalls innerhalb der Biosynthese von Kollagen, aber auch weiterer Proteine, findet mithilfe von Ascorbinsäure und des Enzyms Lysylhydroxylase die Hydroxylierung von L-Lysin zum Hydroxylysin statt. Im Kollagen erfüllt dieses eine Funktion in der kovalenten Quervernetzung benachbarter Moleküle. Darüber hinaus kann Hydroxylysin im Kollagen und weiteren Proteinen glykosyliert werden, was zur Bildung von Glykoproteinen führt.

Mangel an Vitamin C führt zu einer verminderten Aktivität der Prolyl-Hydroxylierung und der Lysyl-Hydroxylierung und damit zur Instabilität von Kollagen (Ehlers-Danlos-Syndrom). Da Kollagen in praktisch allen Organen und Geweben des menschlichen und tierischen Organismus vorkommt, vor allem aber im Bindegewebe, wird bei Mangel von Vitamin C Skorbut ausgelöst.

Auch bei der Hydroxylierung von Steroiden ist Vitamin C ein wichtiger Cofaktor. Darüber hinaus spielt es eine wichtige Rolle beim Aufbau von Aminosäuren wie beispielsweise dem L-Tyrosin. Auch bei der Umwandlung von Dopamin zu Noradrenalin, im Cholesterin-Stoffwechsel und bei der Carnitinbiosynthese wird Ascorbinsäure benötigt.

Durch seine antioxidative Wirkung schützt es andere wichtige Metaboliten und das Erbgut vor der Oxidation bzw. dem Angriff durch freie Radikale.

Mit Niacin und Vitamin B6 steuert Vitamin C die Produktion von L-Carnitin, das für die Fettverbrennung in der Muskulatur benötigt wird. Weiterhin begünstigt es die Eisenresorption im Dünndarm.
Bedarf
Die Orange ist ein klassischer Lieferant von Vitamin C.

In weiten Teilen der Welt ist die Versorgung mit Vitamin C relativ gut, der Tagesbedarf eines Erwachsenen beträgt laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung 100 mg.[1] Die Meinungen hierüber gehen jedoch weit auseinander; die Empfehlungen anderer Gruppierungen liegen zwischen einem Bruchteil (z. B. der Hälfte) und einem Vielfachen (z. B. „so viel wie möglich“) dieses Wertes. Fest steht, dass Mengen bis zu 5000 mg kurzzeitig als unbedenklich gelten. Überschüssige Mengen werden vom Körper über den Urin ausgeschieden, da Vitamin C gut wasserlöslich ist (siehe auch Hypervitaminosen).

Bei einer ausgewogenen Mischkost kann in Deutschland davon ausgegangen werden, dass dem Körper alle lebensnotwendigen Vitamine, und daher auch Vitamin C, in ausreichendem Maße zugeführt werden. Die Versorgung mit Vitamin C ist in Deutschland knapp über der DGE-Empfehlung von 100 mg pro Tag. Daher sind Vitaminpräparate für einen gesunden Menschen, der sich abwechslungsreich und vollwertig ernährt, überflüssig. Raucher brauchen auf Grund der erhöhten Belastung mit freien Radikalen etwa 40 % mehr Vitamin C – laut DGE 150 mg/Tag. Die Empfehlung für Schwangere und Stillende liegt bei 110 bzw. 150 mg täglich. Ursache für eine unzureichende Zufuhr ist meistens eine einseitige Ernährung. Dies betrifft vor allem ältere Menschen, die nicht täglich frisches Obst und Gemüse verzehren.

Untersuchungen mit 14C-markiertem Vitamin C zeigen, dass der tägliche Ascorbatumsatz unabhängig von der Vitamin-C-Zufuhr nur etwa 20 mg beträgt. Somit genügen bereits knapp 20 mg täglich, um Skorbut zu vermeiden.

Für Vergleichszwecke interessant ist, dass für Meerschweinchen eine Tagesdosis von 10–30 mg empfohlen wird (bei einem Gewicht von ca. 0,8–1,5 kg), wobei es diese wie Menschen nicht selbst über die Leber produzieren können.
Mangelerscheinungen

Szent-Györgyi identifizierte 1933 das Vitamin C als wirksame Substanz gegen Skorbut.

Nur wenige Wirbeltiere, darunter Primaten (wie der Mensch), Meerschweinchen, einige Vögel und Schlangen, sind nicht zur Biosynthese von Ascorbinsäure aus Glucuronsäure befähigt, da ihnen die L-Gluconolacton-Oxidase fehlt. Für diese Lebewesen ist Ascorbinsäure somit essenziell. Darum muss der Bedarf über die Nahrung (bzw. mit Nahrungsmitteln) gedeckt werden. Mangelerscheinungen (Hypovitaminose) führen langfristig zu Skorbut sowie zur Schwächung des Bindegewebes, da Ascorbinsäure zur Collagen-Synthese benötigt wird (siehe oben). Bei Schlangen kommt es dabei bereits durch normale Berührung zu Hautrissen.
Überdosierung [Bearbeiten]

Für Vitamin C ist die Hypervitaminose, wie sie beispielsweise bei Vitamin A vorkommen kann, sehr selten, da der Körper einen Überschuss an Ascorbinsäure wieder über die Nieren ausscheidet.

In einer vom National Institutes of Health (NIH) durchgeführtem Studie wurden sieben Freiwillige zunächst mit einer ascorbinsäurearmen Diät ernährt und so ihre körpereigenen Vorräte an Vitamin C aufgebraucht. Als diese danach wieder mit Vitamin C versorgt wurden, begann die renale (über die Niere) Ausscheidung an unverändertem Vitamin C ab etwa 100 mg/Tag. Die Zufuhr über 400 mg/Tag wurde – soweit überhaupt im Darm aufgenommen (die Resorption von Megadosen senkt die Resorptionsquote deutlich) – praktisch vollständig renal ausgeschieden. Ab etwa 1 g pro Tag steigen die Oxalat- und sekundär auch die Harnsäure-Konzentrationen im Blutplasma.[25] Da ein Teil der Ascorbinsäure im Stoffwechsel zu Oxalsäure umgesetzt wird, besteht bei entsprechend disponierten Menschen prinzipiell ein erhöhtes Risiko für Calciumoxalat-Nierensteine (CaC2O4). Schon bei normaler Zufuhr stammen etwa 30 bis 50 % des Plasmaoxalats aus dem Vitamin-C-Abbau. Allerdings steigt der Oxalatspiegel im Urin selbst erst an, wenn eine Tagesdosis von etwa 6 g überschritten wird.[2]

Hohe orale Einzeldosen können einen vorwiegend osmotisch bedingten Durchfall auslösen. Die jeweilige Dosis variiert von Person zu Person, wird aber von Robert Cathcart mit ca. 5–15 g (1–3 gehäufte Teelöffel) für eine gesunde Person angegeben.[3] Zu erwähnen ist allerdings auch, dass diese Toleranzgrenzen bei Individuen, die an schweren Erkrankungen leiden, bis auf über 200 g ansteigen kann.

Bei Menschen mit Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel (G6PD-Mangel, Favismus), einer insbesondere in Afrika sehr weit verbreiteten, erblichen Krankheit, können intravenöse Vitamin-C-Dosen, ca. 30–100 g pro Infusion, zur Hämolyse führen.[26] Allerdings ist dieses Problem noch nicht aufgetreten.

Häufig wird Vitamin C, besonders wenn auf nüchternen Magen konsumiert, mit Indigestion durch Übersäuerung des Magens in Verbindung gebracht. Dies kann unter anderem vermieden werden, indem Vitamin C nicht als Ascorbinsäure, sondern als Ascorbat (Salz der Ascorbinsäure, z. B. Natrium-Ascorbat) aufgenommen wird. Dies kann zum Beispiel durch die Zugabe von Backpulver (NaHCO3) erreicht werden. Studien haben allerdings gezeigt, dass die Resorption von Vitamin C erhöht wird, wenn es zu Fruchtsäften wie z. B. Orangensaft gemischt wird.

Bei der Ratte liegt der LD50-Wert (die Dosis, bei der die Hälfte der Versuchstiere sterben) für Vitamin C bei 11,9 g pro Kilogramm Körpergewicht, bei der Maus bei 3,37 g (jeweils oral).[27] Das entspricht bei einem 70 kg schweren Menschen einer Dosis von 833 g.

Therapeutisch und prophylaktisch eingesetzt wird die Überdosierung von Vitamin C z. B. bei Harnwegsinfektionen. Durch die renale Ausscheidung der Ascorbinsäure wird der Urin sauer. In diesem sauren Milieu können die Erreger deutlich schlechter gedeihen.[28]
Stoffwechsel im Detail

Ascorbinsäure kann sowohl mit der Nahrung aufgenommen als auch vom Stoffwechsel der meisten Lebewesen selbst synthetisiert werden. Ausnahmen bei der Synthese sind alle Primaten, Meerschweinchen und auch Flughunde.
Aufnahme mit der Nahrung

Der Transportweg von Vitamin C erfolgt über Enterozytzellen des Darmes. Wie es von dort in den Blutstrom gelangt, ist noch nicht vollständig verstanden.[29] Jedoch ist der Transport von Ascorbat bzw. Dehydroascorbat (DHA) vom Blut in alle anderen Zellen besser verstanden.

Die Aufnahme von Dehydroascobat (DHA, vergleiche Abschnitt oben) in das Zellinnere (Zytosol) menschlicher Zellen findet mithilfe dreier Glucosetransporter statt, und zwar GLUT-1, GLUT-3 und GLUT-4. DHA konkurriert dabei mit Glucose, so dass ein Übermaß an Glucose effektiv die Aufnahme von DHA verhindern kann. Was Ascorbat anbetrifft, wird es zusammen mit je zwei Natriumionen mittels der Transportproteine SVCT1 und SVCT2 ins Zellinnere geschleust.[30][31][32]
Biosynthese

Ascorbinsäure wird von Bakterien, Pflanzen und Wirbeltieren mithilfe jeweils verschiedener Enzyme produziert. Ausgangssubstanzen sind hauptsächlich D-Glucose bzw. D-Galaktose.

Bei Pflanzen können neben D-Glucose und D-Galaktose auch D-Glucuronlacton, D-Galakturonat bzw. dessen Methylester die Biosynthese einleiten.
Biosynthese in Wirbeltieren

Die letzten Schritte der Biosynthese von Ascorbinsäure (3a) aus Gulonsäure (1):
Nach hydrolytischer Abspaltung des UDP bildet sich die D-Glucuronsäure, die durch regioselektive Reduktion durch die Glucuronsäure-Reduktase und NADPH+H+ in L-Gulonsäure (1) (EC 1.1.1.19) überführt wird.
Die Lactonisierung (Ringbildung) zum L-Gulofuranolacton (L-Gulano-1,4-lacton) (2) katalysiert eine Glucono-Lactonase (A) (EC 3.1.1.17). Ihr folgt die selektive Oxidation mit Sauerstoff durch L-Gulono-γ-lacton-Oxidase (B) (EC 1.1.3.8) zu 2-Keto-L-Gulonlacton (3a).[33] Diese tautomerisiert spontan zur Ascorbinsäure (3b).

Bei Ratten wurde die Biosynthese am besten untersucht.[15] Die Bildung der Ascorbinsäure beginnt mit der Oxidation von UDP-D-Glucose zu UDP-D-Glucuronsäure durch das Enzym UDP-Glucose-Dehydrogenase (EC 1.1.1.22). Oxidationsmittel ist dabei das NAD+.
Ausnahmen

Primaten, Meerschweinchen sowie Flughunden fehlt das Säugetierenzym L-Gulono-γ-lacton-Oxidase (B in obiger Abbildung) aufgrund eines genetischen Defekts, so dass sie deshalb Ascorbinsäure nicht synthetisieren können.[34] Man geht davon aus, dass die genetische Mutation bei Primaten vor etwa 65 Millionen Jahren auftrat.[34] Da jene Primaten in einer Gegend angesiedelt waren, die ganzjährig reich an Vitamin-C-haltigen Früchten war, hatte dieser an sich letale Defekt keine so negativen Auswirkungen, dass zu viele Exemplare der betroffenen Spezies vor Erreichen des fortpflanzungsfähigen Alters daran gestorben wären.
Funktion

Die wichtigste Funktion der Ascorbinsäure im menschlichen Organismus beruht auf ihrer Eigenschaft als Reduktionsmittel. Sie ist also in der Lage, Elektronen auf andere Moleküle zu übertragen.

Man kann zwei grundsätzliche Aufgaben unterscheiden:
Ascorbinsäure als Radikalfänger (Scavenger)

Ascorbinsäure dient im tierischen Organismus als Radikalfänger, da es in der Lage ist, ebensolche auf andere Moleküle zu übertragen. Die Grafik zeigt nicht den tatsächlichen Reaktionsmechanismus, sondern schematisch die Fähigkeit der Ascorbinsäure, unter Reaktion zur Dehydroascorbinsäure zwei Radikale freisetzen zu können (vgl. obere Abbildung).

Bei der Verstoffwechslung des Sauerstoffs in der Zelle kann es zur Bildung des Hyperoxideradikals O2•− kommen, wenn der molekulare Sauerstoff O2 bei der Endreaktion der Atmungskette statt vier nur ein Elektron erhalten hat. Das Hyperoxideradikal ist aufgrund dieses Elektronenmangels extrem reaktiv und in der Lage, molekulare Zellstrukturen zu schädigen. Die Reaktion mit Ascorbinsäure überführt dieses in Wasserstoffperoxid:[35]

\mathrm{AscH_2 + H^+ + O_2 ^{ -.} \longrightarrow H_2O_2 + AscH^.}

Das Wasserstoffperoxid wird von dem Enzym Katalase abgebaut.[35]
Ascorbinsäure als Cofaktor in Redoxreaktionen
Sowohl Ascorbinsäure als auch dessen oxidierte Form (DHA) sind Cofaktoren für viele biochemische Reaktionen. Hierbei stellt Ascorbinsäure Elektronen für Kupfer(I)-abhängige Monooxygenasen bzw. Eisen(III)-abhängige Dioxygenasen bereit. In vitro können auch andere Redoxfaktoren diese enzymatischen Reaktionen katalysieren.

Von Bedeutung ist diese Redoxeigenschaft der Ascorbinsäure beispielsweise bei der Synthese von Collagen im menschlichen Stoffwechsel. Zur Darstellung dieses Strukturproteins muss die Aminosäure L-Prolin zu ihrer oxidierten Form, Hydroxyprolin, umgewandelt werden. Ascorbinsäure dient dazu, das in dieser Reaktion genutzte Oxidationsmittel Fe(II) zu regenerieren. Besteht ein Mangel an Vitamin C, kann die Bildung des Hydroxyprolins bei der Collagensynthese nur begrenzt erfolgen, so dass die typischen Symptome des Skorbut wie Zahnfleischbluten, Zahnausfall und Hautschäden auftreten.
Recycling der Oxidationsprodukte

Die nach Oxidation entstehenden Produkte Semidehydroascorbinsäure und Dehydroascorbinsäure werden enzymatisch wieder zu Ascorbinsäure reduziert. Die Enzyme Cytochrom b5-Reduktase und Thioredoxinreduktase katalysieren die Umwandlung von Semidehydroascorbinsäure zu Ascorbinsäure im Cytosol, unter Verbrauch von NADH bzw. NADPH. Außerdem kann eine Reduktion über elektronentransferierende Membranproteine stattfinden. Dehydroascorbinsäure wird sowohl spontan mittels Glutathion oder NADPH reduziert als auch enzymatisch über die Glutathiontransferase Omega.[36][37]
Abbau

Der Abbau von Dehydroascorbinsäure wird bei Säugetieren durch Hydrolyse zur physiologisch inaktiven 2,3-Diketogulonsäure eingeleitet. Diese wird entweder zu Oxalat und L-threonischer Säure gespalten oder zu Kohlenstoffdioxid, Xylose, Xylulose decarboxyliert.[15] Im Unterschied dazu haben Bakterien wie E. coli enzymatische Stoffwechselwege für den Abbau von Ascorbinsäure und wahrscheinlich auch für Dehydroascorbinsäure.[36]

Quelle: Wikipedia 20. Januar 2010
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Wikipedia Info: Haribo Süssigkeiten Bonbons

Haribo ist ein deutscher Süßwarenhersteller mit Sitz im Bonner Stadtteil Kessenich. Gegründet hat ihn 1920 Hans Riegel. Die Unternehmensbezeichnung leitet sich aus den beiden ersten Buchstaben seines Vor- und Nachnamens sowie den ersten beiden Buchstaben des Standortes her (Hans Riegel Bonn).

Neben „Haribo“ gehören auch die Marken Maoam, BärenSchmidt und Dulcia zum Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis

* 1 Geschichte
* 2 Gegenwart und Zukunft des Unternehmens
o 2.1 Werksverkauf
o 2.2 Produktionsstätte Linz
* 3 Marketing
o 3.1 Werbeslogan
o 3.2 Sonstige Werbung
* 4 Goldbären
* 5 Verschiedenes
* 6 Literatur
* 7 Film
* 8 Weblinks
* 9 Einzelnachweise

Geschichte

Am 13. Dezember 1920 wurde die Firma Haribo in das Bonner Handelsregister eingetragen. Startkapital war nach Firmenangaben ein Sack Zucker. Die erste Fabrikationsstätte befand sich in einem 1920 erworbenen Haus in der Bergstraße im Bonner Stadtteil Kessenich. Die Ausrüstung bestand aus einem Kupferkessel, einer Marmorplatte, einem Hocker, einem gemauerten Herd und einer Walze.[2] Zwei Jahre nach der Firmengründung erfand Hans Riegel den Vorläufer der Goldbären (damals „Tanzbären“). Heute stellt Haribo neben seinen bekannten Bären alle Arten von Fruchtgummis, Bonbons und Lakritzeerzeugnissen her.

1925 begann Haribo mit der Herstellung von Lakritzprodukten. Anfang der 1930er Jahre entstanden die Vertriebsorganisation in Deutschland und der Hauptbau der neuen Fabrikationsanlage. 1935 wurde in Kopenhagen zusammen mit den Geschäftspartnern Christian und Eckhof Hansen die Haribo Lakrids A/S Kopenhagen gegründet.

Während des 2. Weltkrieges ging die Produktion nach Firmenangaben stark zurück, unter anderem wegen Rohstoffknappheit. Im Jahr 2000 stand Haribo im Verdacht, während des Krieges Zwangsarbeiter beschäftigt zu haben. Der Hersteller bestritt dies jedoch und weigerte sich folglich auch, in den Zwangsarbeiter-Fonds einzuzahlen.

Nach dem frühen Tod Hans Riegels im März 1945 wurde die Firma zunächst von seiner Frau weitergeführt. Nachdem die Söhne Hans und Paul 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt waren, übernahmen sie die Leitung. Hans Riegel junior repräsentierte die Firma nach außen, während Paul Riegel die Forschung und Produktentwicklung leitete und so gut wie nie in der Öffentlichkeit auftrat. 1957 übernahm Haribo die Godesberger Firma Kleutgen & Meier, wo Hans Riegel sen. seinen ersten Arbeitsplatz hatte. 1961 übernahm Haribo die Bonera Industrie en Handelsmaatschappij N.V. in Breda und führte sie als HARIBO Nederland B.V. weiter.

1967 erwarb Haribo Anteile der französischen Süßwarenfabrik Lorette aus Marseille, welche in HARIBO-France S.A. umbenannt wurde. 1987 fusionierte diese mit dem südfranzösischen Hersteller Ricqles Zan zur Haribo Ricqles-Zan mit Produktionsstätten in Marseille, Uzès und Wattrelos. 1968 kaufte Haribo Anteile an der Solinger Firma Dr. Hillers AG, 1979 übernahm man sie ganz. Ab 1980 entstand am Standort in drei Ausbauphasen eine neue Produktionsstätte. 1971 kamen Mehrheitsanteile am fränkischen Hersteller Bären-Schmidt, 1972 die Beteiligung an der englischen Firma Dunhills hinzu (1994 Übernahme). Außerdem wurden in den 1970er Jahren Vertriebsorganisationen in Österreich und Schweden aufgebaut.

1982 wurden die Goldbären in den USA eingeführt. Weitere Zukäufe und Markteinführungen, u. a. in Frankreich, Norwegen, Spanien, Finnland und der Türkei, folgten.
Gegenwart und Zukunft des Unternehmens

Heute produziert Haribo mit etwa 6000 Mitarbeitern in fünf Betrieben in Deutschland und 13 weiteren in Europa. Haribo-Produkte werden in mehr als 100 Ländern vertrieben (Stand: Juni 2003). Im Oktober 2003 gab Hans Riegel junior im WDR bekannt, dass sein Neffe Hans-Jürgen Riegel (* 1956) sein Nachfolger werden solle. Zurzeit leitet Hans-Jürgen Riegel noch den Betrieb in Frankreich. Der Mitinhaber von Haribo, Paul Riegel, starb überraschend in der Nacht zum 3. August 2009. Nach einem Bruch des guten Verhältnisses zu seinem Neffen entschied Hans Riegel, die Frage seiner Nachfolge offen zu lassen. Derzeit (Stand: Oktober 2008) ist unklar, wer die Geschäfte nach einem Ausscheiden des mittlerweile über 80-jährigen Chefs übernimmt und weiterführt.

Seit 2005 wird in der Öffentlichkeit und in verschiedensten Medien darüber spekuliert, dass das Unternehmen den Standort Bonn mit seinen 1350 Mitarbeitern verlegen will, da dort keine Expansion mehr möglich ist. Als neue Standorte waren lange Zeit zuerst die rheinland-pfälzische Gemeinde Grafschaft-Gelsdorf und dann die nordrhein-westfälische Stadt Rheinbach im Gespräch. Bislang (Stand: September 2009) wurde keine Entscheidung zu einem Umzug bekannt gegeben.

Im Jahr 2008 leitete das Bundeskartellamt ein Verfahren gegen das Unternehmen wegen unerlaubter Preisabsprachen ein.
Werksverkauf
HARIBO-Shop in Bonn-Bad Godesberg

Die Produkte der Firma Haribo und (Bären)Schmidt werden auch im Werksverkauf an den Standorten Bonn-Bad Godesberg, Solingen, Mainbernheim und Wilkau-Haßlau angeboten.
Produktionsstätte Linz

Verkauft werden die Bärchen seit 1976 in Österreich, und seit 1989 werden Goldbären auch in Linz in Oberösterreich produziert. Im Jahr 1989 wurde mit der Übernahme des traditionsreichen Konditorei-Großbetriebsunternehmen GmbH die einzige Produktionsstätte Haribos in Österreich gestartet. 250 Personen sind im Werk Linz beschäftigt, das in Österreich bei Fruchtgummi einen Marktanteil von 60 % hält. Dort werden jährlich 16.000 Tonnen Süßwaren hergestellt (75 Tonnen am Tag).

Die Stadt gilt als Drehscheibe für den gesamten ost- und südeuropäischen Markt. Es handelt sich um 100 verschiedene Produkte für Österreich, die Schweiz, das Baltikum und auch Lieferungen an andere Haribo-Gesellschaften. Von den weltweit täglich 100 Mio. in 105 Ländern produzierten Bären sind 5 Mio. aus Linz.
Marketing
HARIBO Goldbär in Aktion
Werbeslogan

Seit 1935 wirbt das Unternehmen mit dem Werbespruch und -lied „HARIBO macht Kinder froh“. 1962 wurde der Slogan um den Zusatz „und Erwachsene ebenso“ ergänzt. Nach einer Umfrage von Kabel 1 ist dies der bekannteste Werbeslogan in Deutschland. Der Texter erhielt als Entlohnung 20 Reichsmark.

Lied und Slogan wurden in etliche Sprachen übertragen:
Internationale Varianten des Haribo-Slogan Länder Slogan(s) Übersetzung
Belgien Haribo maakt kinderen blij - volwassenen horen ook daarbij (in Flandern, Belgisches Niederländisch) Haribo macht Kinder froh - und Erwachsene ebenso
Haribo, c'est beau la vie - pour les grands et les petits (in Wallonien, Französisch) Haribo, das Leben ist schön - für Erwachsene und Kinder
Dänemark Haribo... den er go' (bis vor einigen Jahren: Luk op for noget godt, luk op for Haribo - den er go') Haribo... die sind gut (bis vor einigen Jahren: Mach’s auf für etwas Gutes, mach’s auf für Haribo - die sind gut)
Deutschland,
Österreich Haribo macht Kinder froh - und Erwachsene ebenso –
Finnland The happy world of Haribo Die glückliche Welt von Haribo
Irland,
Vereinigtes Königreich,
Vereinigte Staaten,
Schweden Kids and grown-ups love it so - the happy world of Haribo Kinder und Erwachsene lieben sie so - die glückliche Welt von Haribo
Italien Haribo è la bontà - che si gusta ad ogni età Haribo ist die Güte - du kannst es im jedem Alter genießen
Niederlande The happy world of Haribo (bis vor einigen Jahren: Haribo maakt kinderen blij - volwassenen horen ook daarbij) Die glückliche Welt von Haribo (bis vor einigen Jahren: Haribo macht Kinder froh - und Erwachsene ebenso)
Norwegen Haribo... den er go' Haribo... die sind gut
Polen Haribo smak radości Haribo Geschmack der Freude
Portugal Haribo doces sabores - para os pequenos e os maiores Haribo süße Geschmäcker - für jung und alt
Russland Детям, взрослым повезло - радость дарит харибо Kinder, Erwachsene sind glücklich - Haribo schenkt Fröhlichkeit
Slowakei Haribo chutí malým, rovnako i dospelým Haribo schmeckt den Kleinen, sowie den Erwachsenen
Spanien Haribo, dulces sabores - para pequeños y mayores oder Vive un sabor mágico - ven al mundo Haribo Haribo süße Geschmäcker - für jung und alt oder Erleben Sie einen magischen Geschmack - sehen Sie die Welt von Haribo
Tschechische Republik Haribo chutná malým, stejně tak i dospělým Haribo schmeckt den Kleinen, sowie auch den Erwachsenen
Türkei Çocuk ya da büyük ol, Haribo'yla mutlu ol Ob du jung oder alt bist, sei glücklich mit Haribo
Ungarn Gyermek felnőtt kedve jó - édes élet Haribo Kinder und Erwachsene - lieben das süße Leben von Haribo

Für Einzelne Produkte warb das Unternehmen in der Vergangenheit auch mit anderen Slogans, wie z. B.:

* „HARIBO Konfekt – Das schmeckt!“

Sonstige Werbung
HARIBO-Showtruck
TUIfly Boeing 737-800 in Haribo Lackierung

Seit 1991 wirbt der deutsche Fernsehmoderator Thomas Gottschalk als Testimonial für Haribo. Die außergewöhnliche Dauer dieser Werbepartnerschaft führte im Januar 2006 zu einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.

Haribo wirbt regelmäßig mit einem Kenworth-Showtruck, um seine Produkte zu präsentieren. Seit 2009 wird auch mit einer Boeing 737-800 (GoldbAIR) geworben.

Anfang 2010 gerieten Haribo und die Deutsche Welle, deren Bonner Zentrale sich in Fußwegentfernung zum Haribo-Standort befindet, in die Kritik, da Haribo übermäßig häufig im Programm des öffentlich-rechtlichen Radiosenders auftauche. Auch über Programminhalte hinaus gebe es Verknüpfungen, in denen der Sender jedoch keinen Verstoß gegen Werberichtlinien sieht. Auch die SWR-Sportsendung „Flutlicht“ stand im September 2009 unter Schleichwerbe-Verdacht für Haribo.
Goldbären

2005 produzierte Haribo täglich rund 100 Millionen Goldbären in 18 europaweit verteilten Betrieben, um den Vertrieb in über 100 Ländern gewährleisten zu können.

Für den deutschen Markt werden sie inzwischen mit natürlichen Fruchtextrakten gefärbt, nachdem in der Vergangenheit auch künstliche Farbstoffe zum Einsatz kamen. Da in der Natur keine Pflanzen existieren, aus denen ein akzeptabler blauer Farbstoff gewonnen werden kann, gibt es keine blauen Goldbären. Mit der ungleichen Aufteilung pro Packung (siehe Übersicht) wird dem Umstand Rechnung getragen, dass nach einer Marktstudie die roten die beliebtesten Goldbären sind, die weißen hingegen mit Abstand die unbeliebtesten.

Das Sortiment wurde im August 2007 teilweise verändert (siehe Übersicht). Als Geschmacksrichtung kam Apfel neu hinzu. Apfel bekam die Farbe grün, und die Geschmacksrichtung Erdbeere, die bisher die Farbe grün hatte, wurde auf hellrot umgefärbt. Zudem wurde die Goldbärform gegenüber früheren Generationen leicht verändert: Alle Goldbären erhielten fortan ein „lächelndes“ Gesicht.
Abbildung der sechs Haribo-Goldbären-Typen, die in Deutschland seit August 2007 erhältlich sind.
Farbe bis 2007 ab 2007 Packungsaufteilung
dunkelrot Himbeere Himbeere ca. 1/3
hellrot --- Erdbeere ca. 13 %
grün Erdbeere Apfel ca. 13 %
gelb Zitrone Zitrone ca. 13 %
orange Orange Orange ca. 13 %
weiß Ananas Ananas ca. 13 %

Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2008 produzierte Haribo die Schwarz-Rot-Goldbären, die Mischung, deren farbliche Zusammenstellung sich an der Flagge Deutschlands orientiert, enthält Gummibären in den Geschmacksrichtungen schwarze Johannisbeere (schwarz), Himbeere (rot) und Zitrone (gelb). Erstmal wurden hier schwarze Fruchtgummibären von Haribo realisiert, neben schwarzer Johannisbeere enthalten diese auch Holunderextrakt.
Verschiedenes

* Seit 1936 finden jeweils Anfang Oktober Umtauschaktionen mit Kastanien und Eicheln statt. Aufgesammelte Früchte können am Bonner Firmenlager im Umtauschkurs von 10 kg (Eicheln: 5 kg) gegen 1 kg Haribo-Ware getauscht werden. Die Kastanien und Eicheln dienen als Winterfutter für die Tiere in den Riegelschen Jagdrevieren und weiteren Wildgehegen. Mittlerweile beteiligen sich Zehntausende aus Deutschland und Nachbarstaaten an dieser Aktion.
* Auf dem Jakobsbergerhof bei Boppard schuf Riegel Anfang der 1990er Jahre einen Golfplatz mit Sicht über den Rhein und Hubschrauberlandeplatz. Das Anwesen wurde von Riegel in den 1960er Jahren erworben und als (Tagungs-)Hotel betrieben.
* 1953 ließ Hans Riegel die erste reine Badmintonhalle Deutschlands (Haribo-Center) errichten.
* Wilhelm II. pries den Goldbären als das Glanzstück der Weimarer Republik an. Ihm wird das Zitat zugeschrieben: „Die Gummbärchen aus Bonn sind das Beste, was die Weimarer Republik hervorgebracht hat.“

Quelle: Wikipedia 20. Januar 2010
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

Wikipedia Info: Senator Schreibgeräte Kugelschreiber Stifte

Das 1920 gegründete und zur Merz-Gruppe gehörende Unternehmen Senator ist heute einer der führenden Schreibgerätehersteller der Welt. Tochtergesellschaften gibt es in den USA, Frankreich, England, Polen, Indien und Benelux, außerdem eine Repräsentanz in Russland. Hergestellt werden die Produkte überwiegend in Deutschland. Weltweit sind bei Senator 660 Mitarbeiter beschäftigt, in Deutschland 420. Der Umsatz des Merz-Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2005/2006 etwa 475 Millionen Euro.

Die unter den Markennamen SENATOR und rou bill verkauften Produkte sind vor allem als Werbeartikel bekannt. Zwei Drittel der in Deutschland hergestellten Mehrwegkugelschreiber stammen angeblich von Senator. Europaweit ist Senator nach Firmenangaben bei Druckkugelschreibern die Nummer 1, weltweit die Nummer 3. Täglich werden etwa 1 Million Kugelschreiber produziert.

Mit rou bill hat Senator die Marken eines früheren Konkurrenten auf dem Markt übernommen. Das Produktportfolio umfasste zum Zeitpunkt der Übernahme neben Schreibgeräten auch Porzellan- und Keramikartikel, Gläser und Geschirr. Heute wird unter dem Markennamen rou bill ausschließlich der Tassenbereich vertrieben, Schreibgeräte unter dem Markennamen SENATOR.

Im Hauptsitz von Senator in Groß-Bieberau am Rande des Odenwaldes in der Nähe von Darmstadt werden Kunststoffschreibgeräte und Schreibgeräteminen produziert. Tassen werden im Werk in Lemgo veredelt.

Daten zur Firmengeschichte

* 1920 Gründung des Unternehmens Merz & Krell
* 1983 Gründung der Tochtergesellschaft Senator Pens UK
* 1989 Gründung Tochtergesellschaft Senator USA
* 1989 Gründung Tochtergesellschaft Senator France
* 1999 Gründung Tochtergesellschaft Senator Polska
* 2000 Eingliederung des Wettbewerbers rou bill
* 2004 Erweiterung des Firmengeländes in Groß-Bieberau
* 2006 Umwandlung von Merz & Krell GmbH & Co KGaA in Senator GmbH & Co. KGaA

Quelle: Wikipedia 20. Januar 2010
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de